Der Breitwegerich Schönheit
am Wegesrand Der Breitwegerich (Plantago major) ist mit seinen breit löffelförmigen Blättern, die handtellergroß werden können, ganz besonders in der Blüte, eine markante Erscheinung an Wegrändern und in Pflasterritzen. Typisch für die Pflanze sind die fünf bis sieben stark hervortretenden Blattnerven, die vom Stiel bis zur Blattspitze laufen. Der ährenförmige Blütenstand des Wegerichs besteht aus zahlreichen unscheinbaren Blüten, die vom Wind bestäubt werden. Zur Samenreife bildet jede Blüte eine Deckelkapsel mit vier bis acht Körner. Die Samen haben eine gallertartige Hülle, die bei Nässe aufquillt und den Samen zur Verbreitung an den Füßen von Zwei- und Vierbeinern anheftet. Daher auch der botanische Name „Plantago“ was bedeutet „nahe am Fuß“. Die Indianer bezeichneten den Wegerich als „Fußabdruck des weißen Mannes“, weil er mit den Siedlertrecks an Wegrändern über den ganz Nordamerika verbreitet wurde. Die Pflanze enthält Aucubin, Gerbstoffe, ätherische Öle, Pflanzensäuren und Schleimstoffe. Daher ist es kein Wunder, dass die Menschen diese Eigenschaften schon sehr bald für die Medizin erkannten. Der Breitwegerich wurde einst zur Heilung von Wunden, Entzündungen im Mund- und Rachenraum und Juckreiz verwendet. Der Saft der Blätter hat entzündungshemmende und reinigende Wirkung. Bei Magenschleimhautentzündung, Magen- und Darmgeschwüren, Durchfall, Reizdarm, Blutungen der Harnwege und Atemwegskatarrh wird der Wegerich in der Naturheilkunde sehr häufig eingesetzt. Nebenwirkungen sind keine bekannt. Kurt Emmerich |