Die "Schauenburger" des Heimatvereins Dossenheim


In Dossenheim gibt es die Arbeitsgemeinschaft Schauenburg, die sich unter dem Dach des Heimatvereins Dossenheim e.V. gebildet hat. Schon sei 1982 arbeiten die freiwilligen Helfer an der Freilegung und Wiederherstellung einiger Mauern der Schauenburg, die einst weithin sichtbar über Dossenheim thronte.
Die "Schauenburger" werben unter anderem mit originellen Flugblätern(61KB) für ihre Aktion.
Auf dem Deckblatt des Mitteilungsblatts und Pressespiegels für die Mitarbeiter und Freunde der AG Schauenburg des Heimatvereins Dossenheim e.V.( Nov 1993) wendet sich Dr. Dietrich Lutz, vom Landesdenkmalamt Baden-Würrtemberg, Außenstelle Karlsruhe zu den Schauenburgern.
(Vieles in diesem Brief gilt sicherlich auch sinngemäß für die Daisbacher Bürgeraktion zur Erhaltung der Schloßruine, weshalb ich den Brief hier zitieren möchte.)

LIEBE SCHAUENBURGER!

nach über zehnjähriger Zusammenarbeit möchte freue ich mich, Sie alle in Ihrem Mitteilungsblatt ansprechen zu können.
Sie haben sich 1982 mit viel Mut und Selbstvertrauen an eine Arbeit gewagt, deren Umfang und Risiken keiner richtig einschätzen konnte und, was viel wichtiger ist, Sie sind heute, wo sich nun allmählich das Ende Ihrer Mühen abzeichnet, bei der Stange geblieben. Unsere Zusammenarbeit, die zunächst wohl von beiden Seiten etwas skeptisch beurteilt wurde, hat sich zum Nutz und Frommen eines im wahrsten Sinne herausragenden Kulturdenkmals bewährt und Erfolge gezeitigt, die die anfänglichen Erwartungen bei weitem übertreffen. Sie haben damit bewiesen, daß eine Bürgerinitiative durchaus in der Lage ist, sich über längere Zeit unverdrossen derselben Aufgabe zu widmen, owohl der Erfolg nicht immer sofort sichtbar war und Rückschläge nicht ausblieben.
Wenn wir versuchen, uns zu erinnern, mit wie viel Optimismus Sie und mit welchen Bedenken wir Denkmalpfleger uns an die Probleme der Sicherung herangetastet haben und das Ganze mit dem inzwischen Geleisteten verglichen, können Sie durchaus mit sich zufrieden sein. Es war für uns alle und ganz besonders für die Ruine Schauenburg ein glücklicher Umstand, daß zu Beginn nicht genügend Mittel zur Verfügung standen, die nötigen Sicherungsarbeiten in einem Zuge durch eine Fachfirma ausführen zu lassen. So hatten alle Beteiligten viel mehr Zeit, sich in die schwierige Materie einzuarbeiten und Erfahrungen zu gewinnen, die dem jeweiligen nächsten Schritt zugute kamen. Auf diese Weise kam ein Lernprozeß in Gang, der über Dossenheim hinaus beispielhaft wurde und bereits an anderen Orten Nachahmer gefunden hat.
Nachdem das Ende der Feldarbeit heranrückt,bleibt in der Hauptsache der Wunsch, für den weiteren guten Zusammenhalt der Arbeitsgruppe und die erfolgreiche Fortsetzung der gedeihlichen Zusammenarbeit, die nach meinen Vorstellungen in eine Gesamtdokumentation des Geleisteten münden könnte.

Mit den besten Wünschen bin ich
Ihr
Dr. Dietrich Lutz